Unsere Partner Kantone - Adjengré

Unser Partner-Kanton AdjengréNeuer Text


Der Kanton Adjengré liegt etwa in der Mitte Togos an der einzigen befestigten Straße, die von Lomé nach Burkina Faso im Norden führt. Adjengré gehört zur Präfektur Sotouboua. Die Größe beträgt etwa 1000 km².
Die wichtigsten Dörfer des Kantons sind: Adjengré, Akonta, Bonfoulèm, Dalanda, Kassikandé, Kpandjéria, Komsadé, Landa-Mono, Laoudé, Miamgoulam, Ndjafézi, Sessaro, Tabindé, Timbio, Tessama, Titgbé u.a.

Der traditionelle Häuptling (Chef de Canton ) ist ATCHOZOU Akata Atchaa. Er untersteht der Präfektur in Sotouboua.

Der Kanton Adjengré wurde 1928 durch die französische Mandatsverwaltung gegründet. Auch in dieses Gebiet wurden Stammesangehörige der Kabiyé aus der Region Kara im Norden des Landes umgesiedelt. Inzwischen leben die Kabiyé friedlich mit den Stämmen Kotokoli, Losso u.a. zusammen. Obwohl die Amtssprache Französisch ist, werden weiterhin die verschiedenen Stammessprachen gesprochen. Die wichtigste Sprache ist Éwé, sie wird von den meisten Menschen verstanden. 
Die Volkszählung aus dem Jahr 1981 ergab 21.578 Einwohner für den Kanton. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings erheblich höher sein. Anlässlich der Wahlen 2013 gab es eine erneute Zählung. Wie in ganz Togo sind auch in Adjengré etwa 60 % der Bevölkerung unter 20 Jahre alt. Nach den derzeitigen Statistiken liegt die mittlere Lebenserwartung der Bevölkerung bei etwa 63 Jahren.

Genau wie Aouda ist auch dieser Kanton fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Die Menschen ernähren sich von ihren selbst angebauten landwirtschaftlichen Produkten. Im Wesentlichen, sind es auch hier Hirse, Mais, Reis, Erdnüsse, Baumwolle, Bohnen, Maniok und Jams. Nebenher werden in den Dörfern Hühner, Schafe, Ziegen und Rinder gehalten. Sofern die Ernten gut genug sind, wird mit diesen landwirtschaftlichen Produkten auf den Märkten gehandelt. Die Märkte sind die Lebensadern auf dem Land. Im Hauptdorf Adjengré, an der großen Straße, gibt es neben dem großen Markt auch kleine Handwerksbetriebe wie Schreinereien, Schneiderwerkstätten, Auto- und Motorrad Reparaturwerkstätten,  Gaststätten und diverse kleine Läden. Hier gibt es auch Elektrizität und eine zentrale Wasserleitung. Aber nur die wenigsten können sich diesen Luxus leisten.
In ganz Togo gilt die allgemeine Schulpflicht, aber nur der Besuch der Grundschule ist kostenfrei. Da auch hier die meisten Familien kein Geld haben, um Schulmaterial und die Schuluniform zu kaufen, gibt es leider weiterhin viele Analphabeten. Im Dorf Adjengré gibt es ein Gymnasium und eine Realschule, weiterhin einige Grundschulen in den außen liegenden Dörfern.
In Adjengré selbst gibt es seit 2013 eine neue zentrale Kranken- und Entbindungsstation. Diese Station wurde von einer Hilfsorganisation finanziert und gebaut. Bei unserem Besuch 2013 war diese neue Station allerdings nicht an Elektrizität oder eine Wasserversorgung angeschlossen. Die Station war auch nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Das Gesundheitswesen ist in den Dörfern ähnlich ausgebildet wie in Aouda. In den Dörfern geht man auch heute noch oft zunächst zum traditionellen Heiler. Dieser versucht mit Heilkräutern, aber auch mit Voodoozauber, die Krankheit zu heilen. Das nächste reguläre Krankenhaus gibt es im 15 km entfernten Sotouboua. Hier behandeln ein Chirurg und ein Allgemeinmediziner viele Hunderte von Menschen aus der ganzen Region bei schweren Erkrankungen.



Quellen: Handbuch Deutschland –Togo/ Heft 12 von Prof. Volker Lohse, Wikipedia. Die Beschreibungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beruhen auch auf eigenen Erfahrungen von Reisen in der Region zwischen 2001-2023.

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