Unsere Partner Kantone - Aouda

Unser Partner-Kanton Aouda



Der Kanton Aouda liegt etwa in der Mitte Togos an der einzig befestigten Straße, die von Lomé nach Burkina Faso im Norden führt. Aouda gehört zur Präfektur Sotouboua. Die Größe beträgt etwa 250 km².
Die wichtigsten Dörfer des Kantons sind: Aouda, Badabé, Nlma, Aloukpabendo, Toukoujou, Aou Losso, Peul u.a.

Der traditionelle Häuptling in dieser Region (Chef de Canton ) ist BADABOU Yélébidjo. Er untersteht der Präfektur in Sotouboua.

Zur Geschichte: Der Kanton wurde durch die deutsche Kolonialverwaltung (Julius Graf von Zech auf Neuhofen) durch Runderlass vom 23.10. 1909 gegründet. Angesiedelt wurden die Volksgruppen Kabiyé, Kotokoli, Losso und Peul. Diese wurden zum Teil zwangsweise aus dem Norden umgesiedelt. Inzwischen leben diese Stämme friedlich miteinander. Obwohl die Amtssprache Französisch ist, werden weiterhin die verschiedenen Stammessprachen gesprochen. Die wichtigste Sprache ist Éwé, sie wird von den meisten Menschen verstanden.

Eine Volkszählung aus dem Jahr 1981 ergab 8263 Einwohner für den Kanton. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings erheblich höher sein. Anlässlich der Wahlen 2013 gab es eine erneute Zählung. Wie in ganz Togo sind auch in Aouda etwa 60 % der Bevölkerung unter 20 Jahre alt. Nach den derzeitigen Statistiken liegt die mittlere Lebenserwartung der Bevölkerung bei etwa 63 Jahren.
Der Kanton ist fast ausschließlich landwirtschaftlich geprägt. Die Menschen ernähren sich von ihren selbst angebauten landwirtschaftlichen Produkten. Im Wesentlichen sind das Hirse, Mais, Reis, Erdnüsse, Baumwolle, Bohnen, Maniok und Jams. Nebenher werden in den Dörfern Hühner, Schafe, Ziegen und Rinder gehalten. Sofern die Ernten gut genug sind, wird mit diesen landwirtschaftlichen Produkten auf den Märkten gehandelt. Die Märkte sind die Lebensadern auf dem Land. An der großen Straße im Hauptdorf Aouda gibt es neben dem großen Markt auch kleine Handwerksbetriebe wie Schreinereien, Schneiderwerkstätten, Auto- und Motorrad- Reparaturwerkstätten, Gaststätten und diverse kleine Läden. Hier gibt es Elektrizität und eine zentrale Wasserleitung, aber nur die wenigsten können sich diesen Luxus leisten.


In Togo gilt die allgemeine Schulpflicht, aber nur der Besuch der Grundschule ist kostenfrei. Da jedoch die meisten Familien kein Geld haben, um Schulmaterial und die Schuluniform zu kaufen, wird die Schulpflicht oft nicht eingehalten und es gibt weiterhin viele Analphabeten. 


In Aouda befand sich über längere Zeit nur eine kleine zentrale Kranken- und Entbindungsstation. Diese Station hatte keine Elektrizität und auch kein fließendes Wasser. Es gab einen medizinisch ausgebildeten Sanitäter, eine Hebamme und einige Helferinnen. Die Behandlung in dieser Station war nicht kostenlos. Medikamente und Material mussten bezahlt werden. Eine Entbindung kostete etwa 4 € und ein Verband etwa 0,75 €.  In den Dörfern geht man auch heute noch oft zunächst zum traditionellen Heiler, welcher versucht, mit Heilkräutern, aber auch mit Voodoozauber, die Krankheit zu heilen. Das nächste reguläre Krankenhaus lag im 30 km entfernten Sotouboua. Hier versorgten ein Chirurg und ein Allgemeinmediziner Hunderte von Menschen aus der ganzen Region bei schweren Krankheiten.


Da die kleine Kranken-und Entbindungsstation den Bedarf in Aouda nicht zu decken vermochte, hat der Togoförderverein für die Region eine neue Entbindungs- und Krankenstation gebaut, siehe Artikel: Die neue Entbindungs- und Krankenstation in Aouda.


Quellen: Handbuch Deutschland –Togo/ Heft 12 von Prof. Volker Lohse; Wikipedia.

Die Beschreibungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beruhen größtenteils auch auf eigenen Erfahrungen von Reisen zwischen 2001-2023.

Share by: