Wasserversorgung Brunnenbau

Wasserversorgung Brunnenbau

Eines der ersten und bis heute auch noch eines der wichtigsten Projekte ist die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser. Oftmals gibt es in den Dörfern nur Brunnen, die wegen geringer Tiefe eine schlechte Wasserqualität liefern oder auch während der Trockenzeit kein Wasser führen. Die Frauen und Kinder müssen dann weite Wege zurücklegen, um Wasser zu bekommen. Oftmals wird das Wasser aus Flüssen oder Tümpeln geholt.


Insbesondere bei unseren ersten Reisen konnten wir kaum glauben, dass das vorhandene Wasser als Trinkwasser genutzt werden muss. Sauberes Trinkwasser ist ist wichtig, um die Infektionsgefahr für Kinder und Erwachsene zu reduzieren.

Die Häuptlinge und die Dorfältesten baten uns dringend beim Brunnenbau und der Wasserversorgung zu helfen. Von einem funktionierenden Brunnen profitieren sehr viele Menschen im weiten Umkreis. Ein Brunnen kostet je nach Tiefe und Erreichbarkeit etwa 1000-2500 €. Das mag zunächst viel erscheinen, es ist aber unbedingt notwendig, dass Brunnen eine gewisse Mindesttiefe haben. Nur so liefern sie stets qualitativ einwandfreies Wasser. Brunnen werden von erfahrenen Brunnenbauern erstellt.


Die in der Vergangenheit von anderen Organisationen erstellten Bohrlöcher mit aufgesetzten mechanischen Pumpen sind inzwischen alle außer Betrieb, da schon nach kurzer Zeit die Pumpen versagten. Einfachste Ersatzteile wie Dichtungsringe oder mechanische Ersatzteile sind nicht zu bekommen. Nachdem uns davon berichtet wurde und wir uns auch solche Bohrlöcher angesehen haben, werden mit unserer Hilfe nur herkömmliche Brunnen mit einem Seil und Eimern aus Ziegenleder gebaut. Diese Brunnen sind kaum störanfällig. Die Dorfgemeinschaften haben sich dazu verpflichtet, ein Brunnenkomitee zu gründen, welches für die Pflege und die richtige Benutzung zuständig ist. Alle neuen Brunnen haben inzwischen auch einen abschließbaren Deckel. Bei jeder unserer Reisen haben wir uns einige der geförderten Brunnen angesehen und konnten uns von der Nachhaltigkeit dieser Hilfe überzeugen.


In den großen Hauptdörfern Aouda und Adjengré gibt es inzwischen eine zentrale Wasserversorgung mit entsprechenden Zapfstellen. Dieses System kann aber nur von wenigen Menschen genutzt werden, da es an Geld fehlt, das Wasser zu bezahlen. Die Brunnenbauprojekte, die vom Togo-Förderverein unterstützt werden, liegen alle in den abgelegenen Dörfern weit abseits dieser Wasserversorgung.

Jährlich werden weitere Brunnen gebaut. Es ist wichtig, diese zu pflegen, damit sie nicht in kurzer Zeit wieder trocken fallen.


2019 übermittelte Bürgermeister Theo Mettenborg, der die Delegation des TFV auf Ihrer Inspektionsreise begleitete, eine Sonderzahlung der Stadt, mit der 4 zusätzliche Brunnen gebaut werden konnten. Auch für die weitere Zukunft stellte der Bürgermeister die Finanzierung weiterer Brunnen in Aussicht. In den letzten 20 Jahren konnten durch die konstante Förderung des Vereins insgesamt 60 Brunnen gebaut und unterhalten werden, damit können 40.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. 


In 2023 sollten weitere 11 Brunnen gebaut werden. Genehmigt werden neue Brunnen nur noch, wenn entsprechende Anträge mit GPS-Daten vorliegen. Wegen der außergewöhnlich starken Regenfälle musste der Baubeginn allerdings immer wieder verschoben werden. Wir hoffen auf einen baldigen Baubeginn.

 

Share by: